Was ist Analytische Gruppenpsychotherapie/Gruppenpsychoanalyse?


Die Gruppenpsychoanalyse oder auch Analytische Gruppenpsychotherapie ist die Anwendung der Psychoanalyse in meist kleinen Gruppen mit etwa acht Teilnehmern. Durch freies Sprechen in der Gruppe (ähnlich dem „freien Assoziieren“ in der Psychoanalyse) lernen Sie die unbewussten Motive Ihrer Einstellungen, Verhaltensweisen und Phantasien in der Begegnung mit anderen Menschen kennen. Dadurch können Sie insbesondere jene Rollen und Funktionen, die Sie in sozialen Situationen immer wieder behindern, als Wiederholungen früher unbewusst eingeprägter Beziehungsmuster erfahren und in der Gruppe bearbeiten.


In der gruppenanalytischen Psychotherapie werden Patientinnen und Patienten in der, mit der und durch die Gruppe behandelt. Der/die Gruppentherapeut/in unterstützt die Gruppe bei der Erforschung der Beziehungen zwischen unbewussten Prozessen und den Gefühlen, Gedanken und Handlungen.


Die theoretischen Grundlagen der Gruppenpsychoanalyse beruhen maßgeblich auf der Freud’schen Psychoanalyse sowie sozialwissenschaftlichen Theorien. 

Die analytische Gruppe findet entweder kontinuierlich im Ausmaß von 1–2 Sitzungen pro Woche oder in geblockter Form (mehrere Sitzungen über mehrere Tage) statt. Die Teilnehmerzahl beträgt üblicherweise 7–12. Angewandt wird die Methode der Gruppenpsychoanalyse in der ambulanten und stationären Psychotherapie mit Gruppen und Einzelnen.


Ziel ist es, die Gruppe als dynamisches Instrument für Veränderung zu erleben.

Was kann Gruppenpsychoanalyse bewirken?


Im Rahmen der therapeutischen Gruppenarbeit können unbewusste seelische Prozesse der bewussten Verarbeitung zugänglich gemacht und damit neue Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden.

 

Wie kann das gelingen?


Der Einzelnen bzw. dem Einzelnen bietet sich die Möglichkeit, seine Beziehungsmuster in der Gruppe zur Darstellung zu bringen und so seine Konflikte zu reinszenieren. Durch das Wiederherstellen der ursprünglichen, konfliktverursachenden Situationen werden die Konflikte im Hier und Jetzt der Gruppe einer direkten Bearbeitung zugänglich. Der/die Gruppentherapeut/in schlägt seinerseits keine Themen vor, sondern fordert die Teilnehmer/innen auf, ihre Einfälle, Phantasien, Träume und Empfindungen möglichst spontan und freimütig zu äußern.



Quellen: PsyOnline.at und Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG), Fachsektion Gruppenpsychoanalyse