Psychoanalyse


Die von Sigmund Freud gegründete Psychoanalyse ist eine Wissenschaft vom unbewussten seelischen Geschehen des Menschen, seiner Entwicklung und seinen seelischen Krankheiten. Sie erforscht die unbewussten Prozesse menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns im Zusammenhang mit seiner individuellen Lebens- und Sozialisationsgeschichte unter den sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen.

In ihrer Anwendung als Psychotherapie beinhaltet Psychoanalyse die Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Störungen, denen unbewusste seelische Konflikte, psychische Entwicklungsdefizite, traumatische Erfahrungen und frühe pathogene Beziehungsmuster zugrunde liegen. Ängste, Depressionen und Zwänge in ihren verschiedenen Ausprägungsformen, Störungen der Beziehungs-, Genuss- und Arbeitsfähigkeit, Störungen im Selbsterleben und im Realitätsbezug sowie körperliche Beschwerden, die seelisch bedingt oder mitbedingt sind, gehören zu den Indikationen psychoanalytischer Therapie.
(Quelle: http://www.psychoanalyse-innsbruck.at/was_ist.htm)

Die psychoanalytische Behandlung – sie wurde in früheren Zeiten recht zutreffend als "Kur" bezeichnet - hat die gesamte psychische Persönlichkeit im Blick, also den "psychischen Charakter" der erwachsenen (reifen) Person. Sie konzentriert sich nicht in erster Linie auf bestimmte Störungen, also einzelne Charakterausprägungen.

Das ist eher die Aufgabe der psychodynamischen  oder psychoanalytisch orientierten Psychotherapie. Dennoch liegt einer Psychoanalyse am Beginn meist eine konkrete psychische Symptomatik, also eine Störung mit großem Leidensdruck zugrunde. Wegen des umfassenderen Anspruchs der "klassischen" Psychoanalyse gegenüber der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie ist sie intensiver, hat oft eine höhere Sitzungsdichte und nimmt einen längeren Behandlungszeitraum in Anspruch.