TFP


Eine besondere Herausforderung in der psychotherapeutischen Arbeit ist die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen – gemeinhin oft als "Borderline-Störung" bezeichnet. Denn Persönlichkeitsstörungen zeigen sich oft in besonders heftigen Symptomen wie extremes Agieren, Neigung zu Selbstverletzungen und Suizidalität, Fluktuieren zwischen neurotischen und psychosomatischen Symptomen. Dementsprechend  können Psychotherapien mit Patienten/innen, die unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leiden sich in unfruchtbaren Wiederholungszwängen erschöpfen und manchmal ein jähes Ende finden, etwa wegen Therapieabbruch oder, weil eine Einweisung in stationäre Behandlung unausweichlich war, manchmal aber auch wegen Attacken von extrem selbstschädigendem und aggressivem Verhalten.

Der Psychoanalytiker Otto F. Kernberg hat mit seinem  Therapeutenteam in jahrelanger klinischer Forschungsarbeit das Konzept der "Borderline-Persönlichkeits-Organisation" (BPO) entwickelt. 

Auf Basis dieses Konzepts konnte für die klinisch-psychotherapeutische Arbeit auch ein  spezielles Therapieverfahren gestaltet werden, das  diesen Schwierigkeiten bei der Behandlung solcher Patienten/innen  Rechnung trägt.   

Dieses Verfahren wird "Transference-Focused Psychotherapy" (dt.: "Übertragungsfokussierte Psychotherapie"), kurz TFP, bezeichnet.  
TFP ist ein psychodynamisches Psychotherapieverfahren, das einerseits eine klare diagnostische Erfassung der psychischen Struktur des Patienten bzw. der Patientin erlaubt. Andererseits ermöglicht es durch seine Methodik den Schwierigkeiten wirkungsvoll zu begegnen und  ermöglicht eine effektive Heilbehandlung von Menschen mit derartigen Persönlichkeitsstrukturen.