Teamarbeit -  Arbeit in Teams:


Ob Wirtschaftsbetrieb, Verwaltungs-einrichtung, Verein oder Krankenhaus: jede Organisation ist auf funktionierende Arbeitsgruppen, auf  „Teams“ angewie- sen. Menschen arbeiten in Gruppen zusammen, um gemeinsam Leistungen zu erbringen. Teams gibt es somit überall auf, wo das Arbeitsergebnis vom Zusammen-wirken der Beteiligten abhängig ist. Das ist beispielsweise bei Projektarbeit, im Marketing, bei kollektiven Führungsgre- mien ebenso der Fall wie in Produktions- oder Dienstleistungsabteilungen - kurz gesagt in allen operativen Bereichen.

 

Teampotential:


Teams sind komplexe Organismen, Störungen beeinträchtigen ihre Produktivität und Funktionalität. Um sie beseitigen zu können ist es unerlässlich, genau zu wissen, welche Faktoren in der Team-Zusammenarbeit beeinträchtigt und welche Potentiale nicht voll ausgeschöpft sind. Ist dies erforscht und bekannt, kann Unterstützung Ziel gerichtet und effizient, rasch und kostengünstig ansetzen.


Das Potential eines Teams ist das Vermögen einer Personengruppe, miteinander im Team zu arbeiten. Das Teampotential einer Arbeitsgruppe entscheidet über Effizienz und Produktivität des Teams.


Bei der Beobachtungen verschiedener Arbeitsgruppen im Rahmen von Beratungs- und Coachingprozessen, aber auch bei Teamtrainings habe ich mir – gemeinsam mit Kollegen - immer wieder die Frage gestellt: Welche Faktoren sind es die das Teampotential ausma- chen? Welche Teampotentialfaktoren müssen in einer Arbeitsgruppe gut entwickelt sein, damit das Team sowohl als Ganzes als auch in der (Selbst-)Wahrnehmung jedes Team- mitgliedes erfolgreich funktioniert.

Wir haben dies erforscht und haben schließlich 10 Teampotentialfaktoren ausfindig gemacht:

 

  1. Team-Führung
  2. Sach-/Fachkompetenz
  3. Orientierung auf Ziele und Zwecke
  4. Fähigkeit zur Konfliktbewältigung
  5. Funktionalität
  6. Anpassungsfähigkeit an die Systemumwelt
  7. Problemlösungskompetenz
  8. Gesprächs-/kooperative Kritikfähigkeit
  9. Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung
  10. Kreativität - Fähigkeit flexibel zu reagieren

 

Nachdem wir diese 10 Teampotentialfaktoren identifiziert hatten, lag es nahe ein Instrument – ein Diagnose-Tool – zu entwickeln, mit dem gemessen werden kann, wie stark jeder dieser Teampotentialfaktoren in einer Arbeitsgruppe ausgeprägt ist:

 

Teampotential-Diagnose (TPD)

 

Die TPD wurde von mir entwickelt, getestet und in den verschiedensten Arbeitsgruppen bzw. Teams erfolgreich eingesetzt. Es ermöglicht eine differenzierte Diagnose, denn im Ergebnis wird jeder Teampotentialfaktors in einer Prozentzahl widergegeben.

Z.B.: „Die TPD des Teams XY hat ergeben, dass der Teampotentialfaktor 2. 'Sach- und Fachkompetenz' zu 94% entwickelt ist, während der Faktor 8. 'Gesprächs-/kooperative Kritikfähigkeit' zu 46% aus- geprägt ist. ..."

Solche Aussagen werden im Ergebnis in Form anschaulicher Grafiken (Diagramme) über jeden einzelnen der 10 Teampotentialfaktoren gemacht.


Die TPD wird so durchgeführt, dass jedes Teammitglied anonym einen Diagnosebogen durcharbeitet. Die Diagnosebögen werden dann ausgewertet und das Gesamtergebnis dem Team präsentiert und mit ihm diskutiert. Dieses Verfahren ist mittlerweile selbstver-ständlich computerisiert, so dass die Diagnosebögen online verfügbar sind und von den Teammitgliedern per Mouseklick bearbeitet werden können. Über Internet werden diese elektronischen Diagnosebögen gesammelt und schließlich ausgewertet.


Eine genaue Beschreibung der Teampotentialdiagnose (TPD) und des Verfahrens mit anschaulichen Abbildungen und einer Testversion finden Sie unter:


http://www.teampotential.at

>'Methoden und Instrumente' und bei "Teampotentialdiagnose">'weiterführende  Details'   

 

Teampotentiale entwickeln = Teamentwicklung:


Konventionelles „Teamtraining“ findet üblicher Weise in Seminaren oder Schulungsworkshops statt. Meist geschieht das so, dass „Social-Skills“ in Form von gruppendynamischen Übun- gen und Kommunikationstrainings vermittelt werden. Das kann natürlich nichts schaden und mitunter auch recht nützlich sein. Der Nachteil solcher allgemeiner Trainings ist allerdings ihre relativ geringe Effektivität, da sie nach einem unspezifischen Programm, nach dem „Gieß-kannenprinzip“, ablaufen. Die Arbeitsgruppe bzw. das Team wird hier nicht punktgenau dort abgeholt, wo tatsächlich Entwicklungsbedarf gegeben ist, nämlich exakt bei jenen Team- potentialfaktoren, die nachgewiesener Maßen – durch TPD – im Team zu wenig ausgeprägt sind.


Durch Teampotentialdiagnose (TPD) wird es einem Team möglich z.B. genau jene 3 der 10 Teampotentialfaktoren zu ermitteln, für die tatsächlich Entwicklungsbedarf gegeben ist. In „maßgeschneiderten“ Workshops bzw. Team-Coachings können wir dann ganz konkret die Entwicklung genau dieser – z.B. 3 - Teampotentialfaktoren fördern, während wir uns um alle anderen, von denen wir ja bereits wissen, dass sie ohnedies ausreichend stark ausge- prägt sind bei Seite lassen können. Diese Methode ist nicht nur deshalb effektiv, weil sie Redundanz vermeidet, sondern auch weil hier die  konkrete Arbeit des Teams unter dem Aspekt der zu fördernden Teampotentialfaktoren „gecoacht“ wird.  Das geschieht dann tatsächlich häufig in Form eines Durcharbeitens konkreter Situationen in der realen Team- arbeit. Mitunter werden auch herkömmliche gruppendynamische oder kommunikations-technische Übungen eingeflochten. Sie spielen aber im Gegensatz zu „Gießkannen-Team- trainings“ nicht die Hauptrolle.

Die gezielte Entwicklung des Teampotentials und zwar genau dort, wo es der Weiterent-wicklung bedarf, fördert zudem eine gemeinsame Lernhaltung des Teams, also eine Kultur des „Team-Lernens“. Und das ist heute die zukunftsweisende Form des praxisbezogenen Lernens: „Das Team-Lernen ist von entscheidender Bedeutung, weil Teams, nicht einzelne Menschen, die elementare Lerneinheit in heutigen Organisationen bilden. Sie sind die 'Nagelprobe' für die Praxis. Nur wenn Teams lernfähig sind, kann die Organisation lernen.“
(Peter M. Senge, "Die fünfte Disziplin")